Der Weg der Rückkehr
Von Garuda Ishaya
Alle wahren spirituellen Bestrebungen sind eine Rückkehr zu einer Erfahrung, nach der sich einige von uns schon seit Jahren sehnen. Diese Sehnsucht kann wie ein fernes Echo in unserem Hinterkopf sein, oder für manche ist es ein eindringliches Gefühl, dass es mehr im Leben gibt als das, was sie gerade leben.
Der Wunsch, zu dieser natürlichen Erfahrung zurückzukehren, mag so stark geworden sein, dass kein anderer Wunsch im Leben diesem Weg der Rückkehr nahekommt. Auf welcher Entwicklungsstufe wir uns auch immer befinden mögen, dieser Weg der Rückkehr ist für jeden und jede. In Wahrheit befindet sich jeder von uns bereits auf diesem Weg, die bedeutende Frage ist nur, ob dieser Wunsch bewusst ist oder nicht.
Die meiste Zeit meines Lebens habe ich nach einer Erfahrung gesucht, die ich nur als göttlich bezeichnen kann. Eine Erfahrung, in der das Heilige an erster Stelle steht und in der es kein Leiden geben kann. Eine Erfahrung, in der Erfüllung und Freude ein fester Bestandteil der Erfahrung sind. Ich suchte überall nach einer Erfahrung, an die ich mich seit meiner frühen Kindheit erinnerte.
Unseren höchsten Wunsch erinnern
Ich glaube, dass der Wunsch, zu unserem reinen und natürlichen Zustand zurückzukehren, in jedem Menschen vorhanden ist, und wenn wir klar und bewusst genug in unserer Absicht sind, offenbaren sich die Methoden zu seiner Erfüllung in unserem Leben.
Der Weg der Rückkehr ist ein Erinnern, ein Erkennen eines Zustands, der unser natürliches Selbst ist. Dieses Selbst ist zu keiner Zeit irgendwohin gegangen, und doch wird es von praktisch allen Menschen auf der Welt übersehen. Dieses Übersehen unseres wahren Selbst wird als Unwissenheit bezeichnet, da wir uns der zugrunde liegenden Wirklichkeit des Lebens, die das Selbst ist, nicht bewusst sind.
Können wir jemals ohne unser Selbst sein? Können wir jemals, auch nur für eine Sekunde, nicht unser Selbst sein? Gibt es irgendeine Erfahrung, die wir im Leben machen können, in der unser Selbst nicht präsent ist?
Was ist „Das Selbst“?
Das Selbst, über das ich schreibe, ist ein Selbst, das jenseits von Körper, Verstand und Emotionen, ja sogar jenseits der Persönlichkeit existiert. Dieses Selbst ist für immer still, präsent, rein und klar. Es existiert in diesem unverfälschten Zustand unabhängig von Glauben, Kultur, gesellschaftlichen Normen oder geografischer Lage.
Aber wenn es so natürlich ist, warum vergessen wir es dann? Ich habe es einfach vergessen, weil meine Eltern, mein Umfeld und meine Kultur diesen Zustand nicht unterstützt oder anerkannt haben. Als ich aufwuchs, sprach niemand über das Glück, in unserem wahren Selbst zu ruhen und ein erfülltes Leben zu führen. Ich denke, die meisten von uns haben eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Das erinnert mich an das alte Sprichwort: "Die Blinden folgen den Blinden". Natürlich ist niemand daran schuld; die Unwissenheit hat sich weltweit so stark verfestigt, dass praktisch jeder ein Spiel des Vergessens spielt.
Die gute Nachricht ist, dass es nur einen Moment, ein direktes Erlebnis braucht, um den Stein ins Rollen zu bringen, und dann beginnt sich unser Leben wie ein großer Dominoeffekt von innen heraus zu verändern. Eine Erinnerung an das Unermessliche, ein Erkennen des Ewigen, und die Dinge beginnen sich in unserem Leben zu entwirren, um uns zur Erfüllung zu führen. Dies ist keine Frage des Glaubens, sondern die natürliche Entfaltung des Universums.
Diese natürliche Entfaltung lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die eine Sache, die sich in unserem Leben nie ändert. Die eine universelle Konstante, die schon immer da war. Uns wurde von den meisten gesagt und beigebracht, dass wir in der äußeren Welt der Dinge suchen müssen: Haus, Karriere, Beziehungen, Status usw., um unseren Lebensunterhalt und unser Glück zu finden. Obwohl diese Dinge zweifellos ein Teil des Lebens sind, können sie uns niemals ewige Freude bringen, einfach weil die Quelle unseres Seins im Inneren liegt.
Die Lösung für diese Situation besteht darin, unsere Aufmerksamkeit zu schulen, um sanft die Stille in uns zu entdecken.
Die Beschränkungen des Verstandes überwinden
Dies ist tatsächlich der Weg zurück. Der Weg ist eine Bewegung von den Beschränkungen des Verstandes, d.h. unseren Gedanken und Gefühlen, die im Vergleich zur direkten Erfahrung des Ewigen immer begrenzt sind, zurück zur Stille. Die zurückgelegte Strecke ist in Wirklichkeit so klein, dass dies unmittelbar sein kann.
Der Weg der Rückkehr ist eher wie ein Lichtschalter, den wir einschalten können, dieses Licht erleuchtet alles, und dieses Licht ist das wunderbare Licht unseres Bewusstseins.
Ich entdeckte recht früh auf meinem Weg, dass es mir schwerfiel, meine Aufmerksamkeit auf das unveränderliche, ewige Selbst zu richten, obwohl ich wusste, dass es natürlich war. Ich brauchte eine Methode, ein praktisches Werkzeug, das mir helfen konnte, über meinen Verstand hinauszugehen und in der Quelle zu ruhen.
Obwohl unsere natürliche Erfahrung göttlich ist, ist sie so sehr mit dem Inhalt unseres Verstandes mit seinen Meinungen, Zweifeln und Ideen vermischt, dass es anfangs sehr schwierig sein kann, die Wahrheit von unserer begrenzten Konditionierung zu unterscheiden. Es ist wie Schlamm vermischt mit Wasser. Die Methode besteht darin, den Schlamm von dem kristallklaren Wasser zu trennen, damit wir direkt sehen können, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten sollen. Es ist entweder das Wasser oder der Schlamm. Es ist entweder die Stille oder der Verstand.
Manche von uns durchqueren die ganze Welt, um dieses "besondere Etwas" zu finden, obwohl die Erleuchtung näher ist, als man denkt. Ich nehme mich selbst mit, wohin ich auch gehe; alle meine Überzeugungen, Ideen und Meinungen nehme ich in meinem Verstand mit, und die Identifikation schafft ein falsches Selbstgefühl.
Das wahre Selbst liegt ewiglich allem zugrunde, durchdringt alles, und diese Realität muss erkannt und gelebt werden. Dies ist der Weg der Rückkehr, und ich bin für immer dankbar für die Techniken, die es mir ermöglichen, meinen Weg zu gehen, und für die Anleitung, diese Realität durch die Weisheit meines Lehrers mehr und mehr zu leben.
